Gimp Stand auf dem Linuxtag 2000

Der Stress hat nachgelassen und so langsam geht das Leben wieder seinen normalen Gang. Die Organisiererei für den Gimp Stand auf dem Linuxtag 2000 war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht.

Zuallererst einen herzlichen Dank an die Sponsoren, die es erst möglich gemacht hatten, dass wir in diesem Umfang auf der Messe vertreten waren: Wacom (Jürgen Kuschewski, Gesine Kernchen und Sabine Mende), O'Reilly (Ariane Hesse, Barbara Weiss), dPunkt (Rene Schönfeldt), FMS-Computer (Markus Freudeberg) und MITP (Elke Wasmund, Fernando Schneider, Katja Schrey). Besonders herzlichen Dank geht an Gottfried Müller, der als Privatmensch unseren Stand mit 300,- DM unterstützt hat.

Die Resonanz auf unseren Stand war überwältigend. Es war sehr häufig der Fall, dass man sich an unserem Stand kaum rühren konnte, wie die folgenden Bilder zeigen:

Allgemein

Egal, was man zum Thema Gimp erzählt hat, die Leute haben es dankbar aufgenommen. Ich habe festgestellt, dass gerade im Bereich der grundlegenden Arbeitstechniken (Umgang mit Auswahlen, Farbkorrektur, Erzeugung von transparenten Gif's...) noch viel Bedarf an Information ist.

Grafiktabletts

Neben Gimp waren die Grafiktabletts eine Hauptattraktion. Hauptsächlich kamen Fragen wie "Funktionieren die unter Linux?" oder "Wie richtet man die ein?", selten auch "wie funktionieren die denn?". Die Leute wollten die Tabletts gerne selber ausprobieren, haben aber selten danach gefragt - man musste es ihnen schon anbieten...

Die ausliegenden Prospekte wurden eher selten mitgenommen, meist wurde vorher noch gefragt, ob man die mitnehmen dürfe. Oft wurde nach dem Preis der Tabletts gefragt. Natürlich haben einige Leute bei dem Preis des Intuos A5 etwas das Gesicht verzogen - bei dem Graphire waren derartige Reaktionen seltener: Ich hatte den Eindruck, dass einige Personen am nächsten Tag direkt in einen Laden gestürmt sind und sich direkt eins gekauft haben...

Bücher

Die Bücher wurden gerne in die Hand genommen und durchgeblättert. Wir wurden häufig nach Empfehlungen gefragt. Die Bücher, die wir da liegen hatten haben sich zum Glück keine grosse Konkurrenz gemacht, da sie sehr unterschiedliche Zielsetzung hatten. Die Kataloge der Verlage sind eher spärlich weggegangen.

Fragebogenaktion

Das hat leider nicht geklappt: Die Lehre die ich daraus gezogen habe, lautet: "Glaube nicht, während der Messe noch etwas erledigen zu können!". Die Fragen waren fertig formuliert und hätten nur noch auf einen Zettel gedruckt und kopiert werden müssen - ich habe es schlicht nicht geschafft.

Verbesserungsmöglichkeiten

Da dies das erste Mal für mich war, dass ich einen solchen Stand von vorne bis hinten selber organisiert habe, ist natürlich nicht alles so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Hauptsächlich im Bereich der Präsentation sind noch deutliche Verbesserungen möglich. So wäre es zum Beispiel wünschenswert, den "Kenner" am Rechner mit einem kleinen Mikrofon auszustatten um ihm das Sprechen zu erleichtern. Auch die Platzierung des einen Rechners auf einem relativ niedrigen Tisch war nicht optimal. Der Demopoint war zwar etwas geeigneter, war aber vom Platz - besonders wegen der Grafiktabletts - etwas unterdimensioniert. Hier ist mir noch keine Lösung eingefallen.

Sehr schön wäre es natürlich, einen Projektor zu haben, so dass man Vorführungen im Großformat machen könnte. Ich hatte mich zwar um einen bemüht, er ist aber letztlich wegen der immensen Kosten nicht realisierbar gewesen.

Um die Prospekte besser unters Volk zu bringen, wäre es sinnvoll einen richtigen Ständer hinzustellen.

Standpersonal

Teile des Teams, das den Stand mitbetreut hat, kannte ich schon von anderen Gelegenheiten: Marc Lehmann, Lukas Grunewald, Daniel Egger und Björn Bürger. Andere haben sich auf meinen Aufruf hin gemeldet, um zu helfen: Dragica Kahlina aus Österreich, Miha Tomsic, Alenka Razpet und Roman Maurer aus Slovenien, Tom Rathborne aus Kanada und Carey Bunks aus den USA. Letzterer ist dafür verantwortlich, daß wir vermutlich der einzige Open Source-Stand mit einem echten Showevent waren: Er hat sein Lasso mitgebracht und war damit nicht nur Eye-Catcher...

Petra Kirchner und Agnieszka Gradek haben die meiste Zeit zwei Stände nebenan Merchandizing-Kram verkauft, haben aber auch dafür gesorgt, daß immer frischer Kaffee und Brötchen zur Verfügung standen und damit wahrscheinlich unser Leben gerettet. Ich möchte allen danken, es hat mir viel Spass gemacht, zusammen diese vier Tage Stress durchzustehen...


Von links oben im Uhrzeigersinn: Tom, Marc, Lukas, Simon, Daniel, Miha, Alenka, Roman, Björn, Dragica, und in der Mitte: Carey zusammen mit Petra und Agnieszka.

Vorträge

Ich habe im Freien Vortragsprogramm zwei Vorträge zum Thema Gimp gehalten und bin auf großes Interesse gestossen. Den ersten Vortrag haben ca. 400 Personen, den zweiten ca. 200 Personen besucht.

Der Vortrag war in zwei Teile aufgeteilt: Im ersten (etwa eine halbe Stunde) habe ich eine etwas allgemeinere Einführung zum Thema Gimp gegeben (die Folien dazu finden sie hier), im zweiten Teil habe ich dann einige Sachen mit Gimp live vorgeführt und bin ausführlich auf Zuschauerfragen eingegangen. Eine Idee von dem, was ich da gezeigt habe, kann man hier bekommen. Das sind die Unterlagen für die Tagungs-CD. Was den Unterlagen fehlt, ist die Demonstration der Tablettfunktionen, die sich auf einer CD nicht besonders gut vermitteln lassen...

Die Reaktionen waren durchweg positiv.

Fazit

Gimp ist attraktiv. Das Publikum ist Gimp gegenüber sehr aufgeschlossen und läßt sich gerne etwas erklären. An der Präsentation ließe sich sicherlich noch einiges verbessern, die Reaktionen waren dennoch sehr positiv.

Simon Budig